Pfarrchronik

Pfarrkirche Unserer Lieben Frau der Unbefleckten Empfängnis

Pfarrchronik

Die Pfarrkirche Blons steht in der Gemeinde Blons im Großen Walsertal in Vorarlberg. Die römisch-katholische Pfarrkirche Unserer Lieben Frau der Unbefleckten Empfängnis gehört zum Dekanat Walgau-Walsertal in der Diözese Feldkirch. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz. 

Während die Propstei St. Gerold bereits 1313 eine eigene Kirche besaß, musste das Dorf Blons noch lange warten und kämpfen. Auch wenn die Blonserinnen und Blonser am Sonntag nach St. Gerold in die Kirche gehen durften, war für Taufen, Ehen und Bestattungen die Pfarrei Bludesch/Thüringen zuständig, deren Patronatsherr das Kloster Weingarten war. Die Klagen aus Blons häuften sich, da z.B. im Winter der Weg wegen Lawinengefahr unpassierbar war. Die Kinder blieben ungetauft, und man konnte die Verstorbenen nicht bestatten, was besonders in Pestzeiten dringend nötig war.

Erst die Vermittlung des Territorialherrn der Gemeinde Blons, des heiligmäßigen Abtes Augustin II von Einsiedeln, brachte die Wende.

Er erreichte, dass Chur als zuständige Diözese und das Stift Weingarten als Patronatsherr der Pfarrei Bludesch/Thüringen in die Gründung einer eigenen Pfarrei einwilligten und im Jahre 1689 die Pfarrerrichtungsurkunde ausgestellt werden konnte.

 

Pfarrerrichtungs-Urkunde 1689

Es handelt sich bei der Blonser Kirche um eine barocke Landkirche, an die sich auf ihrer Südseite der ummauerte Friedhof anschließt. Der Hochaltar aus 1685 mit zwei mit Weinlaub besetzten gedrehten Säulen und geradem verkröpftem Gebälk und gesprengtem Giebel und seitlichen Baldachinflügel mit Schuppenpilaster zeigt ein Altarbild Immaculata gemalt 1686 vom Maler Fridolin Dumeisen OSB, die Figuren der Heiligen Martin und Gerold und zwei Gebälkputten sind aus 1685 und die Oberfigur hl. Josef mit Jesus aus 1700. Der Drehtabernakel aus 1849 hat eine Bronzetürrelief mit vier Engeln. Der linke Seitenaltar zeigt das Bild Ölbergchristus von Leopold Hilz aus 1852 und das Oberbild Herz Jesu als Kopie nach Melchior Paul von Deschwanden und die Figuren im Auszug der Heiligen Agnes und Katharina. Der rechte Seitenaltar aus 1703 zeigt das Bild hl. Nikolaus gemalt 1859 von Josef Bacher, das Oberbild Herz Mariens ist eine Kopie nach Deschwanden, die Figuren im Auszug die Heiligen Michael und Sebastian aus 1703. An der südlichen Langhauswand ist ein Kruzifix aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Der Taufstein hat die Bezeichnung 1689. Die Kreuzwegstationsreliefs schuf 1902 der Bildhauer Ferdinand Stuflesser aus St. Ulrich Gröden.

An der Außenmauer der Kirche ist ein Bronzehalbrelief angebracht. Es stellt den Lawinentod dar, der eine Mutter und ein Kind in den Schneemassen erdrückt. Der Künstler Fidelis Bentele hat es 1954 unter dem Eindruck der Lawinenkatastrophe geschaffen, die am 11. Jänner 1954 über das kleine Dorf hereinbrach. 57 Opfer wurden damals in ein Massengrab gelegt. Es waren die traurigsten Tage in der Geschichte des Dorfes Blons und seiner Kirche, in welcher die Toten, da alles andere zerstört war, in Wolldecken gehüllt auf ihre Beisetzung warteten. Die Bevölkerung erfuhr damals wertvollste Hilfe und tiefe Solidarität aus der ganzen Welt. Damals wurde die Lawinenglocke gegossen. An ihrem Mantel sind die Namen der 57 Lawinentoten angebracht. Sie trägt folgende Inschrift:

Im Notjahr geboren.

Zum Rufen erkoren.

Die Toten beklag´ich.

Ihre Namen trag ich.

Am 11. Jänner, an einem Tag,

riss fünfzig und mehr, des führ´ ich Klag,

der weiße Tod von Ofen und Herd,

er bettet sie all´in kalter Erd.

St. Niklaus, heiliger Schutzpatron,

steh´ein für sie an Gottes Thron.

Verbirg ihre Seelen in Gottes Arm,

behüt´die Lebenden sicher und warm.

Innensanierung 2014

Die Kirchenrenovierung

Im Sommer 2014 wurde die Pfarrkirche zu Maria Empfängnis Blons im Innenbereich renoviert und das Schindeldach ausgebessert und zum Teil erneuert. Die Kosten sind noch nicht abgerechnet, werden sich aber auf ca. EUR 60.000,– bis 65.000,– belaufen.

Kirchen sind seit Jahrhunderten Stätten der Gottesverehrung. Die Kirche (Gotteshaus) ist der Mittelpunkt einer jeden kirchlichen Gemeinschaft wo sich das Volk zum Gottesdienst versammelt. Es ist das Ziel einer jeden Renovierung, dass sich die Menschen mit Freude zum Gottesdienst treffen und Gemeinschaft untereinander und mit Gott erfahren. Unsere Vorfahren haben mit viel Mühe und Gottvertrauen diese Kirche aufgebaut und erhalten. Es ist somit in unser aller Verantwortung, dass das Gotteshaus auch den kommenden Generationen erhalten bleibt. Die schöne und wertvolle Pfarrkirche soll weiterhin den Mittelpunkt unserer Pfarrgemeinde bilden.

In den letzten Jahren nach dem 300-Jahr-Jubiläum (1989) in den Jahren 1991/1992 wurde die Kirche innen grundlegend renoviert. Die Außenrenovierung erfolgte zuvor im Jahre 1983. Im Herbst 2010 wurde ein neuer Glockenstuhl eingebaut und die Glockenanlage saniert. 2011 folgte die Erneuerung der Böden und Treppen über alle Geschosse im Turm.

Nach vorangegangener Bedarfsfeststellung im Pfarrkirchenrat wurde im letzten Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Diözese Feldkirch die Planungsphase für die Innenrenovierung sowie Dachsanierung eingeleitet. Die Umsetzung des Renovierungsvorhabens erfolgte 2014 gleich nach Pfingsten (KW 24) und konnte  Ende Juli (KW 29) vorzeitig, erfolgreich abgeschlossen werden.

An dieser Stelle gebührt den zahlreichen freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, den Spenderinnen und Spendern sowie Subventionsgebern, die zur Verwirklichung des Renovierungsvorhabens maßgeblich beigetragen haben, ein herzliches Danke und Vergelt´s Gott. Wir möchten auch auf diesem Wege Herrn Summer und Herrn DI Berchtold vom Bauamt der Diözese Feldkirch sowie Herrn Mag. Mack vom Bundesdenkmalamt und allen beim Baugeschehen beteiligten Firmen (Fetz, Schwendinger, Pfeifer) unseren herzlichen Dank für die kooperative und angenehme Zusammenarbeit aussprechen.

Heinz Türtscher, für den Pfarrkirchenrat

Innenrenovierung

Die Innenwände sowie Decke haben seit der letzten Renovierung infolge verschiedener Einflüsse (Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, Kerzenruß etc.) auch gelitten, sodass eine Auffrischung bzw. Neufärbelung zur Diskussion stand bzw. von weiten Teilen der Pfarrbevölkerung als wünschenswerte Maßnahme erachtet wurde. In mehreren Gesprächen im PKR sowie des Bauamtes der Diözese wurden die verschiedenen Erfordernisse (bautechnisch, denkmalpflegerische, finanzielle) abgeklärt und der Beschluss für die Innenrenovierung gefasst. Mit der Firma Fetz, Alberschwende konnten wir eine auf diese Anforderungen spezialisierte Malerfirma mit besten Referenzen gewinnen, die das farbliche Gesamtkonzept erarbeitet hat. Dabei war uns wichtig, dass alle Farben harmonisch aufeinander abgestimmt sind und sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Die Wandflächen wurden in einem einheitlichen Grundfarbton mit leicht gräulichem Akzent (Kalkanstrich) ausgeführt, wobei die Fensterlaibungen mit einem helleren Farbanstrich versehen wurden. Eine farbliche Abhebung wurde bei der Decke und Stukkaturen durch die Verarbeitung einer Leimfarbe im Gelbton erreicht.

Nach Abschluss der Malerarbeiten wurden die Altäre und Figuren gereinigt und teilweise restauriert. Die Pfarrkirche Blons präsentiert sich nun in einem hellen, freundlichen neuen Glanz.

Dachsanierung

Nach über 30 Jahren haben neben Witterungseinflüsse auch die seinerzeit unsachgemäße Anbringung der Schneebalken zu Fäulnisschäden in diesem Bereich  am nordseitigen Dach geführt. Nach eingehenden Beratungen hat sich der Pfarrkirchenrat unter Zuziehung von Sachverständigen (Bauamt der Diözese, Dachdecker) für eine Sanierung der schadhaften Schindeleindeckung entschieden. Aufgrund des dringenden Handlungsbedarfes wurde der Haupteingang (Vorzeichen) komplett neu mit Lärchenschindeln eingedeckt. Die Dachdeckerarbeiten wurden zur vollen Zufriedenheit von der Firma Schwendinger, Dornbirn ausgeführt. In diesem Zuge wurden die Dachrinnen sowie Ablaufrohre beim Kirchenschiff sowie am Turm ausgeputzt und die Schneestangen erneuert. Eine gesamte Neueindeckung wird in 8 bis 10 Jahren anstehen.

Dachboden

Im Dachraum über der Decke des Kirchenraumes befanden sich noch seit der letzten Dacheindeckung (1983) stappelweise alte Schindeln und Bretter. Damit ist die Gefahr für Wurmbefall und sonstigen Schädlingen (Nagekäfer, Weißfäule) sehr groß. Zum Teil sind diese Schäden im Anfangsstadium schon sichtbar.

Um einem Massenbefall dieser Schädlinge Herr zu werden haben einige Freiwillige den Dachboden von diesem Unrat geräumt und den Staub abgesaugt. Danke für den Einsatz den Helfern in dieser staubigen Angelegenheit.

Als letzter Schritt wird ein neuer Boden gelegt. Die neuen Bretter wurden schon während der Dachreparatur ins Dachinnere gebracht.

Bildergalerie – Pfarrkirche Innensanierung 2014